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Forschung
Vorstudie zur Entwicklung eines auf der Basis von Magnetofluiden funktionierenden künstlichen Herzens
Die heute zur Verfügung stehenden
Blutpumpen zum Ersatz des natürlichen Herzens ermöglichen in
praxi einen kurzfristigen Einsatz, um etwa die Wartezeit zur Transplantation
bei moribunden Patienten erfolgreich überbrücken zu können.
Es ist jedoch bisher nicht gelungen, mittel- und langfristig einsetzbare
und total implantierbare Kunstherzen zu entwickeln. Die auf dem Weg zu
solchen Geräten stehenden Haupthindernisse sind das Problem der Materialermüdung
bei technischen Systemen durch die Vielzahl der Biegezyklen der beweglichen
Teile, das Entstehen von Blutschäden durch Kontakt mit versprödeten
Oberflächen und die Belastung des Zwerchfelles und der Organe durch
ein starres und relativ schweres technisches Gebilde. Es wurden im Rahmen
dieses Forschungsvorhabens die Grundlagen eines neuen Kunstherzens untersucht,
welches erstmalig in Form und äußerer Beweglichkeit dem natürlichen
Herzen ähnlich gestaltet werden kann, und wegen der Verwendung der
elektromagnetischen Energiewandlung den Vorteil relativ leichter Energiezuführung
und Zwischenspeicherung besitzt, ohne den Nachteil rotierender Teile wie
bei herkömmlichen elektrischen Maschinen in Kauf nehmen zu müssen.
Mit einer Vier-Spulen-Anordnung konnte
dabei eine gute Ausnutzung der erzielbaren Kräfte bei alleiniger Verwendung
von Magnetofluid für den magnetischen Kreis erreicht werden, die auch
die Konstruktion von mehrkammerigen künstlichen Herzen gestattet.
Die absolute Größe der erzielbaren Kräfte ist jedoch noch
zu klein, und kann wesentlich nur durch eine Verbesserung der eingesetzten
Magnetofluide auf die erforderlichen Werte gebracht werden. Deswegen sind
künftige Untersuchungen einerseits auf die Verbesserung der einzusetzenden
Magnetofluide und andererseits auf den Einsatz der Magnetofluide zur Kraftverstärkung
in magnetischen Kreisen mit Eisenrückschluss zu beziehen.
Projektträger: | Eigenforschung BTU Cottbus Lehrstuhl Theoretische Elektrotechnik und Prozessmodelle |
Projektmitarbeiter: | Dipl.-Ing. Bernd Hilgenfeld |
Kooperationspartner: | Deutsches Herzzentrum Berlin (DHZB) |
Abgeschlossen: | August 1995 |
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