Prof. Dr.-Ing. habil. Arnim Nethe | |||||||||||||||||||
ForschungEntwicklung eines Linksherzunterstützungssystems auf der Basis eines magnetofluidunterstützten AntriebsEinführung
Des weiteren besteht die Chance, durch Herzunterstützungssysteme das kranke Herz bis zu seiner Erholung zu entlasten. So werden in Deutschland pro Jahr 40.000 Herzoperationen durchgeführt. Dabei ist bei etwa 4% mit einer postoperativen Einschränkung der Herztätigkeit zu rechnen. 70% dieser Patienten könnte durch ein Herzunterstützungssystem geholfen werden. Beim verbleibenden Rest kommt es zum langfristigen bzw. dauerhaften Ausfall der Herzleistung. Hier könnte durch ein Langzeitunterstützungssystem die Rettung erfolgen. Jährlich erleiden in der Bundesrepublik etwa 80.000 Einwohner einen Myokardinfarkt. Von denen im Alter von 25 bis 74 Jahren befindlichen, sterben etwa 11% im Zeitraum von 24 Stunden bis zu 48 Tagen nach Aufnahme in ein Krankenhaus. Es steht somit genügend Zeit zur Verfügung, den Einsatz eines künstlichen Herzens zu planen und die Operation durchzuführen. Alle diese Fakten sprechen eindeutig für die Notwendigkeit, ein Herzersatz- bzw. Herzunterstützungssystem zu entwickeln, das technisch ausgereift, kurz- sowie auch langfristig einsetzbar ist.
Stand der Technik Die zunächst aus der technischen Sicht so einfach erscheinende Aufgabe, eine Flüssigkeit mit Hilfe einer Pumpe zu fördern, erhält ihren überraschenden Schwierigkeitsgrad im wesentlichen aufgrund der physiologischen Eigenschaften des Blutes und der Zirkulation im geschlossenen Kreislauf. Eine zeitlich wachsende Blutschädigung manifestiert sich sowohl in hämolytischen, als auch in Koagulationsvorgängen. Die ununterbrochene Förderung stets derselben Blutmenge im geschlossenen Kreislauf läßt alle blutschädigenden Einflüsse anwachsen, bis die tolerierbare Schwelle überschritten wird. Je nach dem Entwicklungsstand der Pumpe muß deren Einsatz mehr oder weniger früh beendet werden. Dabei spielen Pumpenzonen, in denen bevorzugt eine Schädigung eintritt, oft die Rolle eines Initiators für die Blutgerinnung. So bilden oft punktuelle Areale mit erhöhter mechanischer oder thermischer Beanspruchung zellulärer Blutbestandteile und Zonen mit geringem oder ohne Blutaustausch den Ausgangspunkt von thrombischen Ereignissen, die sich unter ungünstigen Bedingungen über das gesamte Blutvolumen der Pumpe ausdehnen können. Während es sich bei den Blutpumpen für den kurzfristigen Einsatz um weitgehend standardisierte Konstruktionen handelt, muß der mittelfristige Einsatz wegen der dargestellten Schwierigkeiten zumindest teilweise noch als experimenteller Bereich gelten. Der erfolgreiche langfristige Einsatz ist dagegen eine Aufgabe, die trotz erheblichen Forschungsaufwandes weltweiter Bemühungen und Erfahrungen aus einer relativ großen Zahl von Tieruntersuchungen noch als ungelöst betrachtet werden muß.
Ziel Der neue Antrieb soll eine Verkleinerung des Gesamtsystems unter gleichzeitiger Verbesserung seines Wirkungsgrades ermöglichen. Er soll insbesondere für Pumpen in verschiedenen Ausführungen zum längerfristigen Ersatz oder zur Unterstützung des Herzens Anwendung finden. An dieses komplexe System werden extrem hohe technische und medizinische Anforderungen gestellt. Für das lebenserhaltende Implantat müssen
Prinzip Der Antrieb beruht primär auf dem Prinzip der Kraftverstärkung mittels magnetischer Flüssigkeiten. Er besteht aus Eisenkernteilstücken, welche zusammmen mit den erregenden Spulen einen Magnetkreis bilden, in dessen Zwischenraum Magnetofluid mit möglichst hoher Permeabilität eingebracht wird. Das Magnetofluid ermöglicht eine Kraftverstärkung im Kontraktionsraum.
Die Abbildung links zeigt das Ende der Füllphase, bei der die magnetische Erregung nicht mehr vorhanden ist. Aufgrund der Spannkraft der Feder beginnen sich die Kernhälften zu trennen. Die Blutkammer wird zusammengedrückt und das Blut durch das Auslaßventil herausgepreßt.
Die hier dargestellte Verwendung von Magnetofluiden als Muskelersatz scheitert an deren noch nicht ausreichenden magnetischen Eigenschaften.
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